Lilith

BG – Akustische Gitarre, Ziehharmonika;
+
Band:
Jim Weider - E-Gitarre;
Garth Hudson - Hammond B-3;
Randy Ciarlante - Schlagzeug;
Rick Danko - Bass;
Harvey Brooks - Bass;
Ben Kay - Klavier.

Lieder – Boris Grebenshikov
Arrangement – BG, B.Kay und Band
Aufgenommen in Woodstock

"Auf dem Weg nach Damaskus" – zum Gedenken an Georgy Zyablitsev.

Es gibt eine Version des Albums Lilith, die in den USA vom Produzenten Dmitri Strizhov herausgegeben wurde. Diese Version unterscheidet sich im kanonischen Mastering und zum Teil inhaltlich. Die Titelfolge ist eine andere und das Lied "Kapitän Weißer Schnee" wurde ersetzt durch "Der letzte Tag im August", welches nicht Teil der russischen Version war.

 

1a. Wärest nicht du
1b. Wenn du nicht da wärest
2. Von Kalinin nach Tver
3. Darja, Darja
4. Sümpfe Nevas
5. Es geschah in Kasan
6. Schatten
7a. Dort, wo der Mond aufgeht
7b. Dort, wo der Mond aufging
8. Mein Freund, der Doktor
9. Ein schwaches Liebessubstitut
10a. Das schwere Los
10b. Der harte Rock
11. Manche heiraten (und manche nicht)
12. Kapitän Weißer Schnee
13. Auf dem Weg nach Damaskus
14. 4D (Der letzte Tag im August)

 

Wärest nicht du

Wenn der Mond sieht mich an wie das Gewissen,
Wenn das eigene Rechthaben ist abgeschmackt und widert mich an,
Ich weiß nicht, wohin würd’ ich schwimmen – ich würd’ trinken und trinken,
Ich würde alles austrinken, über was der Geist flog, wärest nicht du.

Wenn die Testamentskelche sind gefüllt mit dem Durst des Dschihades,
Und wenn Moses mit der Feuerspritze gießt das Gebüsch,
Und auf jede Kugel ist geprägt die Figur eines Turners,
Wäre ich atheistisch geworden, wärest nicht du.

In unserer Zeit, wenn Flügel sind ein Zeichen des Falles,
In dieser Stadt nervöser Herzen und der Augen hinter Verschluss,
Du alleine nur weißt, Gott ist nicht im Besitze des Geldes,
Du alleine erinnerst dich, dass es kein Morgen gibt – lediglich die Gegenwart.

Wenn jedes Schiff, das verlässt diese Werft, heißt Titanic,
Wenn die Bären die Mannschaft sind, der Kapitän – ein Hofnarr,
Und der Zielhafen heißt Nirgendwo, ich geh’ von Bord und zieh’ den Gang
übers Wasser vor,
Doch ich ginge nicht weit, wärest nicht du.

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Wenn du nicht da wärest

Wenn der Mond dich ansieht,
als wäre er dein Gewissen.
Wenn du die Flachheit
deiner Wahrheiten lernst.
Ich weiß nicht, wo ich schwämme,
ich tränke, was käme,
ich würde alles austrinken,
was es gibt,
wenn du nicht da wärest.

Wenn du den Drang nach Dschihad
im Grale Christi findest,
wenn Mose den Dornbusch
mit Feuerspritze begießt,
und an jeder Kugel siehst du
die Figur des Ringturners,
wäre ich Atheist,
wenn du nicht da bist.

In der Zeit, wenn die Kugel
sind das Zeichen des Fallens,
in der Stadt, wo die Herzen
nervös sind und die Augen zu,
du allein weiß, dass der Herr
bedarf heute des Geldes,
du allein gedenkst, dass es gibt
kein morgen,
es gibt, was ich tu.

Und jedes Schiff, das die Werft
verlässt, heißt „Titanik“,
die Kapitäne sind Clowns,
und jeder Matrose ein Bär.
Und wohin es schwimmt,
heißt nirgends.
Ich bin der, der geht übers Meer.
Doch ich würde nicht weit weggehen,
wenn du nicht da wärest

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Von Kalinin nach Tver (Is Kalinina v Tver’)

Kam herein ich mithilfe der Türen,
Kam mithilfe der Füße ich an,
Ich bin hier, um erneut zu bewundern
Die Vollkommenheit der Eisenbahn.
Seltsam ist der Gedanke, dass früher
Jeder ging, wie er wollte, doch nun
Wie Messias bringt uns die Dampflok immer weiter
Auf dem Weg von Kalinin nach Tver.

Einfach ist wie Jokonda die Schaffnerin,
Und viel süßer als Honig ihr Trank,
Für die Güte der Schwellen zuständig ist sie
Und dafür, dass niemals jemand stirbt.
Unter uns nur, ich kenne sie von früher,
Neben ihr ruhte das stille Tier,
Und nun richtet die Betten sie daunenweich
Auf dem von Kalinin nach Tver.

Der Lokführer spielt laut Vivaldi,
Die Musik fliegt im Walde umher,
Im goldblauen Tender statt Kohle
Von Turgenevs Jungfrauen die Seele.
Mit Beschlag, tonnenschwer und gusseisern,
Gottgeweiht – überprüf’s, wenn du willst –
Wie das Apostolat vorwärts fliegt dieser Zug
Auf dem Weg von Kalinin nach Tver.

Stör dich nicht an undeutlichen Worten
Und am nicht authentischen Kleid,
Ich bin hier, um dir Freude zu machen
Und mein Gelübde zu halten dabei.
Gott sei Dank, falls ist alles in Ordnung,
Doch nur ich könnte öffnen die Tür,
Wenn du einmal dich fragst, was wir alle hier tun,
Auf dem Weg von Kalinin nach Tver.

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Darja, Darja

Darja, Darja, etwas brennt in dieser Stadt.
Die Seelen der Gerechten, ein Meteorit, was immer –
Soll es doch brennen, solange ich singe,
Frag mich nur nicht, was ich denn liebe:
Wer redet, ist unwissend, Darja, wer weiß, der redet nicht.

Van Gogh ist tot, Darja, wir aber noch lange nicht,
So dass, Darja, Darja, mein Porträt zu malen, brauchst du wirklich nicht.
Reale Ähnlichkeit, phänomenale Schweinerei –
Ganz gleich, was du erreichst dabei,
Mich gibt es hier nicht, du malst nur dich allein.

Gott sagte zu Lazarus: „Ich brauche jemand, der lebt“.
Der Herr sagte zu ihm: „Hey, wach auf und sing !“
Doch Lazarus sagte: „Ich habe es satt !
Dieser Zirkus Marabu ist kein Leben, und nun
Du bist ihr Clown und Magier. Komm besser mit mir !“

Schau hin, die Schornsteine rauchen nicht, versiegelt das Tor.
Es raucht tatsächlich kein Schornstein, und versiegelt ist jedes Tor.
Hier stahl jedermann eine eiserne Tür,
Nun sitzt er und weiß nicht, was soll er denn tun,
Ein Alibi haben sie alle, doch fragt niemand danach.

Und ich singe für dich aus dem Jenseits der Einsamkeit,
Doch solange ich singe, ich kehre die Flüsse um.
Deinen Rang und den Namen weiß ich nicht mehr,
Du besitzt aber etwas, was diesem Hühnerstall strahlenden Glanz verleiht.

Danke, Darja, ich glaube, es ist Zeit zu gehen.
Darja, Darja, wir werden erwartet etwas weiter auf unserem Weg.
Mit deinen Göttern fand ich es lustig,
Doch ich spüre Gras wachsen unter den Füßen,
Wir schenkten gerecht aus, Darja, verzeih und leb wohl.

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Sümpfe Nevas (Bolota Nevy)

Meine Sehnen sind Seile, mein Gedächtnis ist Eis,
Mein Herz ist wie der Diesel, mein Blut ist honiggleich,
Doch mein Los ist zu leben hier im grauen Gras,
In der trügerischen Finsternis, in den Sümpfen Nevas.

Wo bloß Fassaden sind die Häuser, leer die Worte sind nur,
Und die Prachtstraße hier ist des erloschenen Sterns Spur.
Ich wollte sein wie die Sonne, doch wurde wie Schatten an der Wand,
Fest im Nacken ein Toter ohne das Totenamt.

Und seitdem kann ich sehen, dass wie in Ketten sind wir,
Und aus den Tannenbaumzweigen die Seelen toter Krieger
Sehen schweigend, wie im Walzer kreisen wir bei Kerzenlicht,
Eine Hand voller Asche, ein Toter fest im Genick.

Es kommt der Tag der Vergebung, doch ich warte nicht mehr,
Ich fand den Weg hierhinaus, werde aber zurückkehren,
Mit dem Wort werde ich kommen, wie mit dem Schlüssel des Blaus,
Und entlasse nach Haus
All die, die schlafen in den Sümpfen Nevas.

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Es geschah in Kasan (Delo bylo v Kasani)

Es geschah in Kasan, es nahm ein schlimmes Ende,
Obwohl die Segel seiner Flotte waren aus Echtedelstein.
Es malochten für ihn das Land und die Epoche,
Doch sie trug ein seidenes Kleid und war viel stärker als er.

Der Morgen ließ nicht diesen Hergang vermuten,
Mancher feierte Ostern, mancher trieb Wahrsagerei,
Und Wolga floss, wohin sie fließen musste,
Und die Cherubsheere schauten zu, wie das Schicksal geschah.

In der Zufahrt zum Dom war kaum Platz für die Fußgänger,
In der Vorhalle sind Wodka, Martini, Perlen und Zobelpelz,
Doch die Eingeweihten wussten: Kommt die Braut mit der Eskorte,
Sucht man besser das Weite, wenn man am Leben hängt.

Als der Priester erschien, wusste er nicht, was zu tun ist:
Entweder salben mit Chrisam oder kotzen vor dem Altar,
Und der Bräutigam fasste Mut, doch war sein Gesicht aschfahl,
Und die Gäste beweinte die Schlinge oder mindestens ein Espenpfahl.

Wie es war, daran kann sich niemand erinnern,
Die es können, sind im Feuer oder im Garten Eden,
Und die Starken sind stark durch ihr Wissen,
Dass die Braut die Stärke besitzt.

Man erzählt vom Wind, vom Wind mit blendender Glut,
Man erzählt, dass die Steine schluchzten, als der Lebensfaden zerriss,
Man erzählt noch: Was umsonst gegeben wird, wird nicht erpresst,
Und ein harter Aufprall auf das Wasser erspart das Begräbnis.

Er überlebte. Er ging durch die Türumrisse hinaus.
Er bestieg den Turm, den er durch das Fenster verließ,
Und er machte drei Schritte, und fiel in den Himmel,
Sie nahm ihn auf den Arm, denn waren eins er und sie.

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Тень

Откуда я знаю тебя? Скажи мне и я буду рад.
Мы долго жили вместе или я где-то видел твой взгляд?
То ли в прошлой жизни на поляне в забытом лесу,
Или это ты был за черным стеклом
Той машины, что стояла внизу.

Напомни, где мы виделись - моя память уж не та, что была.
Ты здесь просто так или у нас есть дела?
Скажи мне, чем мы связаны, скажи мне хотя бы "Да" или "Нет".
Но сначала скажи, отчего так сложно стало
Выйти из тени на свет

Считай меня Иваном Непомнящим или называй подлецом,
Но зачем ты надел это платье и что у тебя с лицом?
И если ты мой ангел, зачем мы пьем эту смесь?
И откуда я знаю тебя, скажи мне, если ты еще здесь.

Я помню дни, когда каждый из нас мог быть первым,
И мне казалось наши цепи сами рвались напополам.
Я пришел сюда выпить вина и дать отдых нервам.
Я забыл на секунду, что, чтобы здесь был свет,
Ток должен идти по нам. Эй!

Почему здесь так холодно, или это норма в подобных местах?
Зачем ты целуешь меня? И чего ждут солдаты в кустах?
Если тебе платят за это, скажи, я, наверно, пойму.
Но если ты пришел дать мне волю,
Спасибо, уже ни к чему.

Вокруг меня темнота, она делает, что я прошу
Я так долго был виновным, что даже не знаю, зачем я дышу
И каждый раз - это последний раз, и каждый раз я знаю - приплыл
Но глядя на тебя я вспоминаю то, что даже не знал, что забыл

Мое сердце не здесь, снимайте паруса с кораблей
Мы долго плыли в декорациях моря
Но вот они - фанера и клей.
А где-то ключ повернулся в замке,
Где-то открывалась дверь.
Теперь я вспомнил, откуда я знаю тебя,
И мы в расчете теперь

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Dort, wo der Mond aufgeht (Tam, gde vzoidet luna)

Gleicht dem Tunnel die Nacht und dem Schmirgel der Tag,
Wendet sich in ihr Gegenteil jede einzelne Tat,
Sind die Schläuche gefüllt mit dem Staub statt Wein,
Wo der Mond aufgeht, dort geht alles vorbei.

Wird der Osten zum Norden und zum Kupfer Bernstein,
Bringen die Stummen auf der Straße dir das Singen nun bei,
Fährst du mit hundertsechzig gegen die Wand,
Wo der Mond aufgeht, dort ist das nicht von Rang.

Für manche ist Wasser ein Trank, für manche das höchste Gut,
Aber jeder sieht lediglich das, was in ihm bereits ruht,
Ein guter Dieb findet etwas zum Stehlen selbst im Garten Eden,
Als du mir reichtest die Hand, wusste ich nicht, fliege ich oder falle ich denn.

Ich kam zur Welt mit dem Wissen von dir, wusste nur nicht, wie man dich nennt,
Krepierte vor Durst an deinen Quellen, denn ich wusste nicht, wie man dich kennt,
Man nennt dich Göttin, doch ich sage Gattin zu dir,
Dort, wo der Mond aufgeht, werden erwartet wir

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Dort, wo der Mond aufging

Ist die Nacht wie ein Tunnel,
Tageslicht eine Pein,
zeigt sich alles Geschehene
als unwichtig und klein.
Sind die Schläuche ganz neu,
doch statt Weins Staub drin -
alles vergeht
dort, wo der Mond aufging.

Wird der Osten zum Norden
und zum Kupfer Bernstein,
bringen dir Stumme draußen
das Singen mal bei.
Fährst du hundert und sechzig
und eine Wand vor dir -
doch das zählt nicht
dort, wo der Mond aufging.

Der eine hält Wasser für Trunk,
während anderer danach strebt.
Doch ein jeder wird sicher nur das,
was er in sich schon trägt.
Ein guter Dieb findet auch im Himmel
das, was er mitgehen lässt.
Ich wusste nichts vom Fallen und Fliegen,
deine Hand war mein erster Test.

Ich wusste dich gleich nach meiner Geburt,
kannte bloß deinen Namen nicht.
Ich verdurstete inmitten deines Gewässers,
ahnte nicht, wo der Weg verlief.
Man nennet dich Göttin,
verheiratet bin ich mit dir.
Auf uns wird gewartet
dort, wo der Mond aufging.

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Mein Freund, der Doktor (Moi drug doktor)

Mein Freund, der Doktor, weiß nicht, was mit mir ist,
Mein Freund, der Doktor, weiß nicht, was mit mir ist,
Ich rief an, um zu sagen, dass ich dich liebe,
Wäre ich doch besser taub und stumm,
Mein Freund, der Doktor, weiß nicht, was ist mit mir nun.

Du liest mich wie ein Buch,
Sieh, was steht auf dem ersten Blatt,
Liest mich wie ein Buch,
Dein Name steht auf dem ersten Blatt.
Ich werde nicht heilig, selbst wenn der Papst
In der heiligen Säure mich auflöst,
Doch wir sind eins,
Und wenn du mich nicht empfängst,
Liegt das vielleicht an deiner Frequenz.

Alle bewundern die Sonne, niemand weiß,
Ob sie nun unter- oder aufgeht.
Ich stehe unter deinem Balkon,
Ich warte, bis er herunterfällt.
Manchmal ist deine Liebe Highway,
Manchmal ist deine Liebe Glatteis,
Ich biege trotzdem nicht ab, nie biege ich ab,
Und was passiert, zeigt sich mit der Zeit.

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Ein schwaches Liebessubstitut (Hilyi zakos pod lyubov')

Heute bin ich angeschlossen ans Netz,
Heute ist ein Tag, der mich zum Singen bewegt.
Wenn jemand sagt, dass jetzt ganz anders gesungen wird,
Ich weiß Bescheid, aber wohin mit mir?

Das ähnelt stark einem Spaziergang im Traum
Oder der sommerlichen Sehnsucht nach dem Frühjahr.
Ich ging mein ganzes Leben ziemlich ruhig im Gespann,
Doch bin ich draußen für immer von nun an.

Denn spitz ist der Zeiger der Uhr
Und das Nach-Noten-Singen macht bloß böses Blut.
Und das ist nicht das, was die Schwester verschrieb,
Das ist ein schwaches Liebessubstitut.

Mich überwachen mein eigenes Ich
Und seine Kumpanei sowie Familie,
Ich war so sehr darum bemüht, Glück zu empfinden,
Dass ich beinah umsonst zugrunde ging.

Mir ist egal, wie dieser Kampf ausgeht,
Öd ist das Sein unterm Maschinengewehrstern,
Zu stehen unter Druck, schadet der Gesundheit,
Vielleicht gehe ich doch mit dir.

Denn spitz ist der Zeiger der Uhr
Und das Nach-Büchern-Leben macht bloß böses Blut.
Und das ist nicht das, was die Schwester verschrieb,
Ganz und gar nicht das, was die Schwester verschrieb,
Das ist ein schwaches Liebessubstitut,
Ein ziemlich schwaches Liebessubstitut.

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Das schwere Los (Tyazhelyi rok)

Etwas stimmt nicht in dieser Welt oder ist das in meinem Kopf?
Unsichtbare Flecke auf der Sonne, irgendwelcher Staub auf dem Gras.
Das Glück wärmt nicht, es ist hinter einer Wand aus Glas.
Manchmal scheint mir, über mir schwebt ein schweres Los.

Ich ging zur Zigeunerin, um zu fragen nach meinem Schicksal:
Ist es nicht schädlich, so viel zu denken, dabei hauptsächlich an dich?
Sie warf ihre Karten zu Boden, verdeckte die Augen mit der Hand
Und sagte: "Mein Diamantener, ein schweres Los schwebt über dir".

Alles verlor den Sinn. Die Liebe führte mich in den Schatten.
Je höhere Astralebenen man erreicht, desto mehr redet man Unsinn.
Ich wollte den ewigen Sommer, doch der Sommer wurde zum Winter,
Entweder es ist das Schicksal oder die Naturgesetze schweben über mir.

Die einen sagen, dass heute um sechs der Weltuntergang ist.
Die anderen sind depressiv bis zum Aus.
Wieder andere dulden die Liebe nur, weil sie unerwidert ist,
Doch berührt man ihre Schwermut auch bloß mit den Fingerspitzen, macht jeder von ihnen dir den Garaus.

Gestern schaute ein Engel vorbei, ich erkannte ihn an der Kälte der Flügel.
Ich bin nicht mehr der, den er verfolgte, aber er ist auch nicht der, der er war.
Ich sagte: "Komm herein, setz dich, ich bin kein Feind, genieße meine Stille,
Und lass uns trinken auf den armen Teufel, welcher schwebt über mir.

Du weißt doch, ich lebe vom Bahnsteig zum Bahnsteig, einst abgehoben fliege ich nun,
Und wenn es dir zumindest etwas leichter ist, das ist alles, was ich will.
Ich danke dem Wind in meinen Segeln, den Flügeln hinter meinem Rücken,
Der eine von ihnen bist du, der andere jener Kollege, welcher schwebt über mir".

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Der harte Rock

In der Welt stimmt etwas nicht,
oder bilde ich es mir bloß ein.
An der Sonne kaum sichtbare Flecken,
staubiges Gras überall.
Das Glück erwärmt nicht,
doch hinter der Glaswand geschieht´s,
manchmal bin ich fast sicher –
der harte Rock bestimmt mein Geschick.

Ich ging zu einer Zigeunerin,
wollte wissen, was das Weitere bringt,
ob es gesund ist; so viel zu denken,
dabei hauptsächlich an dich.
Sie warf die Karten auf den Boden
und sagte, dass der Fall klar liegt,
und sprach dazu – Mein Lieber,
der harte Rock bestimmt dein Geschick.

Alles verlor an Sinn.
Die Liebe barg Schatten in sich.
Und der Text wurde unverständlicher,
je höher du den Astral bestiegst.
Du wolltest den ewigen Sommer,
der zum Winter geworden ist.
Ob der harte Rock, ob die Naturgesätze
bestimmen dein Geschick.

Die einen sagen, heute um sechs geht das Licht aus,
die anderen genießen ihre Niedergeschagenheit,
die dritten dulden die Liebe,
nur wenn sie keine Erwiderung braucht,
doch jeder von ihnen ersticht,
wenn man ihre Sehnsucht
nur mit dem Finger streift.

Gestern kam ein Engel vorbei.
Ich erkannte ihn an Kälte der Flügel.
Ich bin nicht mehr der, dem er heiter nachjagte.
Er ist auch nicht ganz der von früher.
Komm, nimm Platz, genieße die Stille um mich,
doch wir müssen für den Pechvogel trinken,
der mein Geschick bestimmt.

Du weißt, ich lebe vom Bahnsteig zum Bahnsteig.
Flog einmal auf und fliege noch heut´.
Doch wenn es dir etwas leichter wurde,
ist es alles, wovon ich träum´.
Danke den Flügeln an meinem Rücken,
danke dem günstigen Wind.
Der eine Flügel bist du, und der andere jener Kollege,
der mein Geschick bestimmt.

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Manche heiraten (Nekotorye zhenyatsya)

Sie sagte: "Tschüs", er sah lange ihr hinterher.
Für sie verging eine Nacht, für ihn dreitausend Jahre.
In dieser Zeit ein Dutzend Imperien blühte auf und wieder verschwand,
Doch manche heiraten, und manche lassen es sein.

Wir lebten früher im Morgen, jetzt ist das Heute von gestern,
Anstelle der Stones sind Hacker, während User die Beatles ersetzten.
Brigaden stürmen die Kirchen, die Schenke soll der Ort fürs Heilige sein,
Doch manche heiraten, und manche lassen es sein.

Es singt bei manchen das Herz, den anderen tut es weh,
Er drückt auf "save", sie drückt auf "delete",
Und es hat keinen Sinn, zu fragen nach dem Wer und dem Wie,
Und manche heiraten, während manche tun es doch nicht.

Ich danke Gott fürs Brot, das uns heute gegeben ist,
Doch in der Welt gibt's noch etwas, ich schwöre, dass sie hier ist,
Die Sonne im Himmel hält an, wenn sie ein Zeichen ihr gibt,
Und manche heiraten, während manche tun es doch nicht.

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Kapitän Weißer Schnee (Kapitan Belyi Sneg)

Wo streifst du jetzt umher, Kapitän Weißer Schnee ?
Ohne dich herrscht hier Stille, ohne dich herrscht hier Ruhe,
Traumdeuter behaupten, dich schlafen zu sehen,
Doch was kümmern sie uns, Kapitän Weißer Schnee ?

Wie ein Hund streunte ich durch die heiligen Stätten,
Streifte durchs Tal der Könige, sah die Steine aufm Hügel.
Und der Kremlwände Wärme, und die Augen weißer Stupen,
Sagen mir, du seist hier, Kapitän Weißer Schnee.

Kapitän Weißer Schnee, Kapitän Feuerglut,
Weder Singen noch Lieben ohne dich mir geglückt,
Überfluteter Tempel in der Mitte des Flusses,
Halte ich mich am Rand fest, Kapitän Weißer Schnee.

Ob das Rascheln der Nacht, ob der Leere Geschrei,
Ob ein einfacher Gruß von dem, der in der Brust,
Du machst Scherze mit mir, warte doch, scherze nicht,
Ohne dich bin ich nicht, Kapitän Weißer Schnee.

Hundert Jahre uns kennen, ohne Worte verstehen,
So erschein mir im Traum, zwinkre zu als ein Stern,
Es ist leichter zu zweit in solch seltsamen Tagen.
Aus. Warte auf Empfang. Kapitän Weißer Schnee.

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По Дороге В Дамаск

Апостол Федор был дворником в Летнем Саду зимой.
Он встретил девушку в длинном пальто, она сказала "Пойдем со мной".
Они шли по морю четырнадцать дней, слева вставала заря.
И теперь они ждут по дороге в Дамаск, когда ты придешь в себя.

Над Москвой-рекой встает Собачья звезда, но вверх глядеть тебе не с руки.
В марокканских портах ренегаты ислама ждут когда ты отдашь долги.
А по всей Смоленщине нет кокаина - это временный кризис сырья.
Ты не узнаешь тех мест, где ты вырос, когда ты придешь в себя.

Оживление мощей святого битла, вернисаж забытых святынь.
Ты бьешься о стену с криком "She loves you", но кто здесь помнит латынь?
А песни на музыку белых людей все звучат, как крик воронья.
И тебе будет нужен их переводчик, когда ты придешь в себя.

А девки все пляшут - по четырнадцать девок в ряд.
И тебе невдомек, что ты видишь их от того, что они так хотят.
Спроси у них, зачем их весна мудрей твоего сентября.
Спроси, а то встретишь Святого Петра скорей, чем придешь в себя.

По дороге в Дамаск неземная тишь, время пошло на слом.
И все, чего ты ждал, чего ты хотел - все здесь кажется сном.
Лишь далекий звук одинокой трубы, тот самый, что мучил тебя.
Я сказал тебе все, что хотел. До встречи, когда ты придешь в себя.

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4D (Последний День Августа)

Последний день августа
Над городом пахнет грозой
Асфальт становится еще чернее когда он
Перечеркнут тормозной полосой
Утром алмазы станут битым стеклом
Утром ее кровь станет росой
Кому то снятся необъезженные кони
Кому то снится полистирол и зола
Кто то любит жить, кто то любит красть
Объедки с чужого стола
Она тратила больше, чем вам может присниться
Она все отдала

Последний день августа
Это лето прожито не зря
Химеры с Нотр Дама будут первыми
Кто увидит, как над городом пылает заря
Отныне ее кровь будет чистой росой
На белых цветах первого дня сентября

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